Körperkultur

Sexismus, Prostitution, Pornographie

Sexistische Werbung in Bau und Handwerk

Hamburger Werber*innen fiel die Kinnlade runter, als sie die Masse an Sexismus in unserer Werbemelder*in sahen. Und da die Meldungen zu 60% aus Bau und Handwerk stammen, wurden sie mit PINK STINKS tätig: Mit einem großen #HerzfürsHandwerk zeigen sie, wie man schnell und kostengünstig besser werben kann.

Mehr Infos zum Projekt: https://pinkstinks.de/handwerk

Die Baubranche muss noch im 21. Jahrhundert ankommen

Hamburg’s recruiters fell down the jaw when they saw the mass of sexism in our advertising detector * in. And since the stories of 60 % are made of construction and crafts, they have been working with us: with a big #heart for crafts, they show how to promote better and cost-effective.

Sexistische Werbung von ihrer besten Seite

https://pinkstinks.de/handwerk

Hollie McNish ‚Embarrassed‘

Wer nimmt noch die Pille?

SpiraleVerhütung – Hat die Pille bald ausgedient? ist ein interessanter Beitrag über die Weiterentwicklung von Verhütungsmethoden für beide Geschlechter und erzählt die erschütternde Geschichte einer Frau aus Frankreich, Marion Larat, die aufgrund von Nebenwirkungen der Pille einen Schlaganfall hatte und jetzt für mehr Aufklärung und Transparenz kämpft.

Wer in Wien lebt oder bald dorthin kommt sollte unbedingt das MUVS besuchen – das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch. Es gibt einen guten Überblick von der Geschichte der Verhütung, der Entwicklung des Schwangerschaftstests und den modernen Schwangerschaftsabbruch.

Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen)

Es war ein Weihnachtsgeschenk. Ich hätte  mir das Buch, wäre es in der Stadt beim Flanieren zufällig in mein Blickfeld gelangt, nicht gekauft. Die Gestaltung des Umschlags – schwarz und pink auf einem Blattgoldhintergrund – entspricht gar nicht meinem Geschmack. Es erinnert an die Inneneinrichtung der Spitzenwäsche-Branche. An eine Umkleidekabine in Agent Provocateur oder Victoria’s Secret. Unter Umständen verkauft es sich so gut, dachte wohl das Personal des Verlags. Und behält auch Recht. Ausserdem wäre es mir beim blossen Querlesen als Sammlung von Ratschlägen, zitierten philosophischen Lebensweisheiten und unscharften Machtbegriffen erschienen, die mich zur Zeit nicht interessiert. Ich zögerte also anfangs, mich mit dem Inhalt des geschenkten Buches zu beschäftigen. Nach ein paar Absätzen konnte ich es nicht mehr weglegen.

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Rebekka Reinhard bringt mit viel Witz und scharfer Zunge die wundesten Punkte der modernen Frau ans Licht. Oh, das bin ja ich, die hier gemeint ist. Das kenne ich von mir!, dachte ich mir beim Umschlagen jeder 5  Seite. Warum haben Menschen, die als Frauen sozialisiert werden, so oft so wenig Selbstwertgefühl? Warum können Sie nicht hinter ihren Kompetenzen stehen? Und was hat es mit dem „Artigen-Mädchen-Syndrom“, wie es die Autorin nennt, auf sich?

Rebekka Reinhards Analyse der 3 möglichen Existenzweisen modernen Frau: Sie ist Fussabtrter, Packesel oder Zirkuspferd.

Rebekka Reinhard beschränkt die Existenzweisen der modernen Frau auf: Fussabtreter, Packesel oder Zirkuspferd.

Die Autorin schlägt in diesem Buch reichlich Literatur und Forschungsmaterial vor, die zum Weiterdenken aufrufen. Wer hat schon mal vom Impostor Syndrome (Hochstapler-Syndrom) gehört? Das ist eine herzzerreissende Entdeckung, die Pauline Rose Clance und Suzanne Imes, vorlegen. Sie beschreiben dieses Syndrom in ihrem Forschungspapier wie folgt:

Despite outstanding academic and professional accomplishments, women who experience the imposter phenomenon persists in believing that they are really not bright and have fooled anyone who thinks otherwise.“

Bravo und Danke Rebekka Reinhard für die scharfe Zunge und die unterhaltsame Zeitgeistanalyse. Auf der Website philosophyworks.de gibt es noch mehr über und von der Autorin zu entdecken!

 

Everyday Sexism

Dieses wunderbare Buch hat mich durch den Sommer begleitet. Die sowohl humorvolle als auch zu tiefst politisch und von Herzen engagierte Herangehensweise (ENOUGH IS ENOUGH!) der Autorin an das Thema Seximus im Alltag hat mein Feuer für den Wunsch nach einer gerechteren Welt wieder entfacht.

The Everyday Sexism Project exists to catalogue instances of sexism experienced by women on a day to day basis.

The Everyday Sexism Project exists to catalogue instances of sexism experienced by women on a day to day basis.

Neben den mit allerlei Statistiken und Studienergebnissen gespickten historischen Analysen ist das Buch vordergründig eine kommentierte Sammlung der Geschichten von Mädchen und Frauen, die Sexismus erlebt haben. Das Spektrum reicht von sexistischen Bemerkungen in Konversationen bis zu sexueller Gewalt. Die Geschichten senden Betroffene via Twitter oder Email an everday sexism project. Sie sind dort für alle einsehbar. Im April 2012 legt das Projekt los und hat nach zwei Monaten mehr als 1000 Einträge vorzuweisen. 20 Monate später, im April 2015, sind es schon 100,000 Geschichten von Frauen und Mädchen aus allen Ländern der Welt, die Zugriff auf das Internet haben. Da ist eine riesige Sammlung von Ungerechtigkeiten zu finden. Bei aller Tragik der Vorfälle bringen Erzählungen von Betroffenen zum Schmunzeln:

“ ‚ I’m 58 so I have too much too say in a small box. Here are some highlights arranged in decades.‘ „

Add your story

Das Buch von Laura Bates ist ein must-read für alle, die sich fragen, woher die Idee von Frauen als second-class citizen kommt, Eltern einer Tocher sind oder zumindest einmal in ihrem Leben im öffentlichen Raum das Vergnügen hatten, ungewollt einen Penis eines Fremden zu Gesicht zu bekommen und sich fragen, ob das normal ist. Täglich kommen neuen Geschichten dazu. Deine kannst du hier posten oder @EverydaySexism tweeten.
ENOUGH IS ENOUGH!

Zum Abschluss ein paar coole Sprüche von cleveren Zeitgenossinnen, die die das Projekt via Twitter erreichten und die ich gerne in entsprechenden Situationen in petto gehabt hätte:
„I’m a mechanical engineer, got told at an industry function ‚you don’t look like an engineer‘. I asked him if it was the breasts.“

„Once had a guy ask ‚Would you mind telling me your bra-size?‘ I replied ‚No, but tell me first how big your cock is.‘ Amazingly he was shocked and found MY comment highly inappropriate.“

“ ‚But what’s in it for me?‘ is what I just asked the kind man who said he’d be willing to shag me if I lost some weight.“

„Man: „Nice tits“. Me: „If you’re going to be a sexist pig at least be accurate. I have fantastic breasts.“ Silence…“

„Guy on train after I asked him to move his bag off seat: ‚Why don’t you grab my cock?‘ Me:’I didn’t bring any tweezers.‘ „

Mrs Moneypenny

Mrs Moneypenny: Women are conditioned to please, men are conditioned to perform

Mrs Moneypenny: Women are conditioned to please, men are conditioned to perform.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Letzte Woche hat mir der Vortrag von Mrs Moneypenny an der Universität Zürich (Vortrag im Rahmen von ZUNIV Alumnae) über Mittag den Tag versüsst. Die stattliche Dame aus England (nothing can get between me and lunch) hat wunderbare, humorvolle Dinge über den westlichen Arbeitsalltag, und insbesondere das Geschlechterverhältnis (women are conditioned to please, men are conditioned to perform), in die Runde geworfen und 10 Tipps zu den Themen Geld und Beruf gegeben. Den Grundsatz NR 3. There is no such thing as ‘I can’t do it. hat sie so vorgelebt: Mit Mitte 50 machte sie den Pilotenschein. Sie ist als Kolumnistin, Stand-up Comedian und TV-Moderatorin tätig.

Mrs. Moneypenny: Pay attention to your hair, because everyone else will!

Mrs Moneypenny: Pay attention to your hair, because everyone else will!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Anregungen sind in ihrem jüngst erschienenen Buch Financial Advice for Independent Women nachzulesen. Der Grossteil der Tipps ist kein Geheimnis (NR. 4: Saying ‘no’ is an important life skill., NR. 6: You can’t have it all., etc) und deckt den durchschnittlichen Bedarf von oberflächlichen Ratgeberliteraturlesenden, aber so mancher war eine willkommene tongue-in-cheek (?) Überraschung: Pay attention to your hair, because everyone else will! – ein überlebenswichtiger Tipp von Hillary Clinton, so Mrs Moneypenny, den sie in einem von Hillarys Büchern entdeckt hat.

Die Investition von 5 Euro für die Zeitschrift The Economist als Accessoire lohnt sich!

Die Investition von 5 Euro für die Zeitschrift The Economist als Accessoire lohnt sich!

Und hier noch ein letzter Tipp (fällt unter NR. 10: 85% of communication is non-verbal.), der den meisten Menschen im Publikum vertraut ist, aber von Mrs Moneypenny sehr schön vermittelt wurde: Die Investition von 5 Euro für die Zeitschrift The Economist als Accessoire lohnt sich! Auch wenn die Zeitschrift nicht gelesen wird, sollte sie zumindest so in der Handtasche (für die sie wohl über 1000 Euro investiert hat) platziert werden, dass sie von allen Anwesenden gesehen wird.

Die äusserst sympathisch wirkende Mrs Moneypenny engagiert sich (this is why I get up in the mornings) ausserdem für mehr Diversität in der PR- und Kommunikationsbranche. Mehr dazu hier: Taylor Bennett Foundation.

Taylor Bennett Foundation

Mrs Moneypenny: This is why I get up in the mornings.

Vulvina

Run like a girl

Ist das Prosciutto?

– oder sind’s die Oberschenkel meiner Tochter, die ich da sehe?

Come ti chiami? Keka? Oh, Tetta!

Come ti chiami? Keka? Oh, Tetta!

Der 25 minütige Dokumentarfilm Il corpo delle donne, 2007 – für alle kostenlos online hier zu sehen – der italienischen Schriftstellerin Lorella Zanardo zeigt die bizarresten Auszüge vom italiensichen öffentlichen Fernsehen, das weibliche Körper wie am laufenden Band verschleisst.Weitere Arbeiten von Lorella Zanardo sind auf ihrem Blog zu finden.

THE GREAT small: Gender Design Conference 2014 Hong Kong

International Gender Design Network

The international Gender Design Network (iGDN), an organization consisting of design practitioners and design scholars around the world, is set to hold its second annual conference in Hong Kong on 10 & 11 October 2014. With the aim of facilitating exchange and critical discussion on the topic of gender and design, the conference will explore questions of gender awareness in design disciplines and practice. The conference targets designers, researchers, and members of the public worldwide.

The GREAT small Gender Design Conference will examine how gender is implicitly embedded in both our designed environments and design practices by using interdisciplinary approaches. Participants will share insights on how designers can tackle social responsibility and can empower consumers, audiences, and users in their interaction with one another. In hopes of transcending the binary thinking and essentialism prevalent in the design tradition, the conference will feature keynote speeches, roundtables, and workshops, thus shedding light on the multiple and fluid options located at the interface between gendering and designing, and on what the future holds for innovation, research, and practice.