Lesenswertes

Diese Liste von Büchern und Texten möchte ich weiterempfehlen. Sie verschafft einen Überblick von den Fragen, mit denen sich Menschen, die über Weiblichkeit und Männlichkeit nachdenken – und Bücher wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ oder „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ beiseite gelegt haben -, auseinandersetzen.


Gender – Raum, Design, Kunst

Massey, Doreen (1994): Space, place, and gender. Die britische Geografin denkt Räume und Orte in Anlehnung an Konzeptionen von Geschlechteridentitäten als nicht-essentialistische Knoten von sozialen Beziehungen. Das Thema der „Globalisierung“ und der damit zusammenhängenden Verlustängste stehen als konkrete Beispiele im Zentrum der Analyse.


Grundlegende Geschlechtertheorie – die Basics

De Beauvoir, Simone (1949): Das andere Geschlecht. In diesem Klassiker der feministischen Theorie, in dem die Rolle der Frau in der Gesellschaft analysiert wird, ist Beauvoirs berühmt gewordener Satz „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.“ zu finden.

Garfinkel, Harold (1967): Studies in Ethnomethodology Agnes ist eine transsexuelle Frau, die sich im Kalifornien der 1960er im Frau-Sein übt. Garfinkel analysiert und dokumentiert ihre Methoden und kommt zu dem Schluss, dass Frau-Sein ein ständiges Tun bedeutet. Seither ist Doing Gender ein wichtiges Schlagwort in den Geschlechtertheorien.

Goffman, Erving (1977): The Arrangement between the Sexes. Hier wird u.a. die interessante These vertreten, dass das Leben in westlichen Gesellschaften so eingerichtet ist, dass uns die Geschlechterdifferenz als (vermeintlich) natürliche erscheint. Goffmann nennt diesen Umstand institutionelle Reflexivität.

Butler, Judith (1990): Gender Trouble. Feminism and the subversion of identity. Dieses Werk der amerikanischen Vielschreiber-Philosophin erschüttert die Welt der Geschlechtertheoretiker/innen. Das Geschlecht (sex) ist eine politische Kategorie, die dem heterosexistischen System dient, Menschen in zwei Gruppen zu teilen, die sich gegenseitig ausschliessen. Vom sozio-kulturellen Konstrukt gender zu sprechen wird überflüssig.


Körper und Sexualität

Bordo, Susan (1993): Unbearable Weight: Feminism, Western Culture and the Body. Warum unterziehen sich immer mehr Menschen kosmetischen Operationen, werden magersüchtig oder betreiben obsessiv Sport? Wie die Homogenisierung von Körpern funktioniert ist ein zentrales Thema dieser Sammlung von Essays.

Grosz, Elizabeth (1994): Volatile Bodies: Toward a Corporeal Feminism. Hier wird der Körper als (ver)geschlechtlich(t)er Körper genau unter die Lupe genommen. Die unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung von weiblichen und männlichen Körperflüssigkeiten sind zum Beispiel das Thema des spannenden Essays „Sexed Bodies“.

Dines, Gail (2010): Pornland: How Porn Has Hijacked Our Sexuality. Pornland ist ein leicht lesbares Buch mit vielen interessanten empirischen Forschungsergebnissen und gibt einen guten Überblick von der Entwicklung und Logik der Pornoindustrie. Aber nicht sich in Panik versetzen lassen, dass alle Menschen, die mit gonzo porn in Kontakt kommen, unausweichlich von gonzo porn ferngesteuert werden! Siehe meinen Artikel dazu.


Cultural Studies

Douglas, Mary (1966): Purity and Danger: An Analysis of Concepts of Pollution and Taboo. In ihrem Hauptwerk stellt Douglas die These auf, dass es ein Grundbedürfnis aller Kulturen ist, die Welt zu ordnen. Um dies zu erleichtern, ordnen wir sie u. a. in saubere und schmutzige Dinge und Menschen. Schmutziges zerstört die Ordung und erhält sie zugleich.


Romane

Roche, Charlotte (2008): Feuchtgebiete Der deutsche Bestseller des Jahres 2008 beschäftigt sich mit dem Umgang von Körperflüssigkeiten oder der Flüssigkeit des Körpers. Das Buch ist ein fruchtbarer Beitrag zur Geschlechtertheorie. Denn diese beschäftigt sich auch mit der gesellschaftlichen Vorstellung, dass weibliche Körperflüssigkeiten schmutzig sind und daher eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft darstellen.

Sara Stridsberg (2006): Traumfabrik.

Wolitzer, Meg (2018): The Female Persuasion


Diverses

Bachmann, Cordula (2008): Kleidung und Geschlecht. Ethnographische Erkundungen einer Alltagspraxis. Siehe Glorias Beitrag.

Fey, Tina (2011): Bossypants. Siehe Glorias Beitrag.

Moran, Caitlin (2011): How to be a woman. Siehe Glorias Beitrag.

Bates, Laura (2014): Everyday Sexism. Siehe Glorias Beitrag.

Heti, Sheila (2018): Motherhood.

Crispin, Jessa (2017): Why I Am Not a Feminist: A Feminist Manifesto

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