Verhütung – Hat die Pille bald ausgedient? ist ein interessanter Beitrag über die Weiterentwicklung von Verhütungsmethoden für beide Geschlechter und erzählt die erschütternde Geschichte einer Frau aus Frankreich, Marion Larat, die aufgrund von Nebenwirkungen der Pille einen Schlaganfall hatte und jetzt für mehr Aufklärung und Transparenz kämpft.
Wer in Wien lebt oder bald dorthin kommt sollte unbedingt das MUVS besuchen – das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch. Es gibt einen guten Überblick von der Geschichte der Verhütung, der Entwicklung des Schwangerschaftstests und den modernen Schwangerschaftsabbruch.
Mit Schrecken habe ich kürzlich in einer österreichischen Tageszeitung gelesen, dass zur Zeit eine der grössten Plastikmüllinseln, die in unseren Ozeanen schwimmen, 16 Mal so gross wie die Gesamtfläche des Staates Österreich ist. In einer schwimmenden Insel von (in meinem Kopf gerechnet) ca. 1 Million Quadratkilometer möchte ich mich nicht verheddern. In meiner Vorstellung ergibt das eine Landschaft aus bunten Flaschen, Schächtelchen, Legosteinen und grösseren Containern, die durch ein Wirrwarr aus Schnüren und Bändern zusammengehalten wird.
Die Grösse dieser Ansammlung empfinde ich als viel bedrohlicher als die Beschaffenheit. Ich interessiere mich für den Schutz unseres Planeten und möchte deshalb auf diesen klitzekleinen Beitrag zur Verringerung von Müll hinweisen: Frau nehme einmal pro Monat eine Silikontasse namens Moon Cup oder Diva Cup zur Hand, um die monatliche Blutung effizient zu sammeln -anstatt die Müllinsel mit einem Berg von weggeworfenen Tampons und Binden zu verdichten. Ich habe meine Moon Cup vor 4 Jahren gekauft. Ich sterilisiere sie montalich in kochendem Wasser und sie ist sehr gut erhalten. Die einmalige Investition von ca. 30 Euro hat sich bewährt. Für Tampons und Binden hätte ich viel mehr ausgegeben.
In einem „Outdoor“-Geschäft gesichtet: Diva Cup
Diese Produkt habe ich zufällig in einem „Outdoor“-Geschäft neben Moskitoschutzsprays, Reisezahnbürsten und urinating tubes for women gesehen. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, weil ich diese Alternativen zu den gewöhnlichen Produkten für die Monatsblutung viel zu selten – genauer: nie – im Verkauf angeboten sehe. Give them a chance! Es macht das Leben so viel einfacher. No strings attached…
Im Zürcher Frauenbad (ehemals „Badhaus für Frauenzimmer“ genannt, in dem frau sich nicht länger als eine halbe Stunde aufhalten durfte) wurde letzten Freitag anlässlich der „Fête des Femmes“ in kleinem Rahmen gefeiert: Und zwar das Baden (das laut der Website des Frauenbades den Frauen seit 1837 seitens der Stadt Zürich nicht mehr verboten ist – ?), die Mode und weibliche Erotik im Generellen. Dort habe ich eine Reihe von Menstruationstassen entdeckt, die in verschiedenen Farben erhältlich sind: die Lady Cups.
Bunte Lady Cups
Die Anwendung der Lady Cup wurde im Detail erklärt.
Ein einfaches Silikongefäss namens Moon Cup hat mein Leben verändert. Als menstruierender Mensch musste ich mich seit meinem 13. Lebenjahr jeden Monat mit grossen Mengen von Watte eindecken. Dieser Umstand verlangte von mir einigermassen organisiert zu sein, um zum Zeitpunkt der Blutung nicht mit leeren Händen dazustehen. Die entsprechenden Produkte mussten im vorhinein eingekauft werden oder meistens unter Stress spontan besorgt werden. Ein Moon Cup – auch Diva Cup oder Lunette genannt – kaufst du dir einmal. Einmal einkaufen gehen, einmal zahlen. Und das war’s. Nie wieder nach Binden im Hygieneregal suchen oder im Boden der Sporttasche nach Tampons graben. Klingt doch gut, oder? Das nenne ich wahre Freiheit und Sorglosigkeit im Alltag. Ein weiterer Grund, warum ich dieses minimalistische Produkt so verehre, ist seine Umweltfreundlichkeit. Anstatt jeden Monat einen Müllberg von Plastik und Watte zu fabrizieren, ergibt sich zusätzlich die Chance, das schöne Rot des Blutes und die exakte Menge von ausgeschiedenem Flüssigkeit genau zu betrachten. Das ist bei Tampons und Binden nicht möglich. Da wird frau mit einem unförmigen, blutgetränkten Wattebausch konfrontiert, den sie schnell im Mülleimer verschwinden lassen will. Wie das Leben mit der Moon Cup funktioniert und was zu beachten ist, wird neben den Erklärungen auf den Produktwebsites in einer eigens dafür gegründeten community diskutiert. Auf dem maedchenblog gibt es einen ausführlichen Artikel über den Selbstversuch und die Hintergründe des „Menstruations-Bechers“. Neugierig geworden? Ich finde jede Frau sollte diese Alternative zumindest einmal ausprobieren.