Hollie McNish ‚Embarrassed‘
Verhütung – Hat die Pille bald ausgedient? ist ein interessanter Beitrag über die Weiterentwicklung von Verhütungsmethoden für beide Geschlechter und erzählt die erschütternde Geschichte einer Frau aus Frankreich, Marion Larat, die aufgrund von Nebenwirkungen der Pille einen Schlaganfall hatte und jetzt für mehr Aufklärung und Transparenz kämpft.
Wer in Wien lebt oder bald dorthin kommt sollte unbedingt das MUVS besuchen – das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch. Es gibt einen guten Überblick von der Geschichte der Verhütung, der Entwicklung des Schwangerschaftstests und den modernen Schwangerschaftsabbruch.
JEUNE ET JOLIE (dt.:Jung & Schön) ist ein französisches Filmdrama des Regisseurs François Ozon aus dem Jahr 2013. Marine Vacth spielt in der Hauptrolle eine siebzehnjährige Schülerin die aus Faszination und Streben nach schnellem Geld in die Prostitution gerät. (Wikipedia)
Die beiden Filme haben mich in den letzten Wochen sehr berührt. Es sind junge Frauen unter 20, die die Hauptrollen spielen. Zu selten kommt ihre Gefühlswelt in den Blick eines breiteren öffentlichen Kinopublikums.
LA VIE D’ADÈLE. (dt.: Blau ist eine warme Farbe). Filmdrama aus dem Jahr 2013. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen französischen Comic von Julie Maroh. Der Film gewann die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2013.
Das Thema der Pubertät oder jungen Erwachsenen, wie Menschen in dieser Phase der Entwicklung zum ausgereiften Erwachsensein oft genannt werden, ist nicht „sexy“ genug (um ein grauenhaftes Adjektiv zu verwenden, das im ausuferndem Sprachraum der Anglizismen zur Beschreibung von präzis gezeichneten Bauplänen bis hin zu attraktiv gestalteten Besteckringen von allen Anwesenden kopfnickend eingesetzt wird)?
Ich vermute, dass erfolgreiche Regisseure wie François Ozon aus eigener Erfahrung sprechen und als Väter einer Tochter versuchen, deren Sichtweise auf das Leben zu verstehen. Nun zu meinen eigenen Vorurteilen: Als ich diese jungen Frauen anfangs auf der Leinwand sah, dachte ich mir: die sind so jung und unerfahren und grün hinter den Ohren. Wird mich ihre Geschichte interessieren? Aber dann wurden mir die Augen und Ohren geöffnet. Ganz für mich unerwartet handelten diese Frauen mit einer selbstbestimmten und fesselnden Liebe für das Leben, das ihnen gehört und noch vor ihnen liegt. Dieser Rausch kommt mir manchmal abhanden. Danke Mister Ozon, Jeune et jolie ist ein Geschenk!
Mit Schrecken habe ich kürzlich in einer österreichischen Tageszeitung gelesen, dass zur Zeit eine der grössten Plastikmüllinseln, die in unseren Ozeanen schwimmen, 16 Mal so gross wie die Gesamtfläche des Staates Österreich ist. In einer schwimmenden Insel von (in meinem Kopf gerechnet) ca. 1 Million Quadratkilometer möchte ich mich nicht verheddern. In meiner Vorstellung ergibt das eine Landschaft aus bunten Flaschen, Schächtelchen, Legosteinen und grösseren Containern, die durch ein Wirrwarr aus Schnüren und Bändern zusammengehalten wird.
Die Grösse dieser Ansammlung empfinde ich als viel bedrohlicher als die Beschaffenheit. Ich interessiere mich für den Schutz unseres Planeten und möchte deshalb auf diesen klitzekleinen Beitrag zur Verringerung von Müll hinweisen: Frau nehme einmal pro Monat eine Silikontasse namens Moon Cup oder Diva Cup zur Hand, um die monatliche Blutung effizient zu sammeln -anstatt die Müllinsel mit einem Berg von weggeworfenen Tampons und Binden zu verdichten. Ich habe meine Moon Cup vor 4 Jahren gekauft. Ich sterilisiere sie montalich in kochendem Wasser und sie ist sehr gut erhalten. Die einmalige Investition von ca. 30 Euro hat sich bewährt. Für Tampons und Binden hätte ich viel mehr ausgegeben.
Diese Produkt habe ich zufällig in einem „Outdoor“-Geschäft neben Moskitoschutzsprays, Reisezahnbürsten und urinating tubes for women gesehen. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, weil ich diese Alternativen zu den gewöhnlichen Produkten für die Monatsblutung viel zu selten – genauer: nie – im Verkauf angeboten sehe. Give them a chance! Es macht das Leben so viel einfacher. No strings attached…
Noch Fragen?
Dieser Tampon vs Moon Cup Rap Battle klärt auf:
Von der Peaches Film Website „Peaches does herself“ über den Film:
With a cast and crew of over 40 people and 20 plus songs from her back catalogue (The Teaches of Peaches, Fatherfucker, Impeach my Bush, I Feel Cream) Peaches wrote, directed and starred in this fantastical narrative build obscurely around her development as an artist and performer from “bedroom wannabe to fully fledged rock-stardom and beyond!”.
Ein geniales künstlerisches Projekt der kanadischen Fotografin Hana Pesut. Ich finde es erstaunlich, wie subtil in einigen Fällen die geschlechtsspezifischen Nuancen in der Kleidungswahl und – zusammenstellung sind, die den „grossen“ Unterschied repräsentieren. Es ist auch klar ersichtlich, dass die „Frau“ problemlos „Männerkleider“ tragen kann. Umgekehrt werden „Männer“ in „Frauenkleidung“ als verdächtig wahrgenommen. Auf Hana Pesuts Website werden ständig neue Cross-dressing-Paare gepostet. Unbedingt auschecken!
„Schwanzlutscher“, „cazzo“, „che palle“, „dick head“, „prick“, „he has got balls“. Ich brauche nicht lange nachzudenken, mir fallen spontan mindestens zehn Wortkreationen oder Redewendungen ein, die sich auf das männliche Geschlechtsorgan beziehen. Es ist allseits präsent. Und nicht nur in der Sprache, sondern auch verteilt in der ganzen Stadt: als Gekritzel auf U-Bahnwänden oder als Sticker an Haltestellen. Ich denke, es ist auch einfacher zu zeichnen. Zwei Kugeln und ein Zylinder. Fertig. Sackkratzen ist auch viel angesagter als Vaginakratzen. Zugegeben, „cunt“ (das Äquivalent im Deutschen klingt besonders schön) und „pussy“ gehen auch unter die Gürtellinie. Aber ich möchte keine laienhaften genderspezifisch-sprachwissenschaftlichen Behauptungen aufstellen, sondern nur darauf hinweisen, dass die Vagina, im Gegensatz zum Penis, viel zu wenig dargestellt wird.
Mag Boris Hoppek Vaginas besonders gern? Oder versucht er sich an ein Tabu heranzutasten? Ich weiss es nicht. Aber ich bin ihm dankbar dafür, dass er sich des scheinbar geheimnisvollen, dunklen und bedrohlichen Innenraums (mit majestätischen Aussenflügeln) in seinen künstlerischen Projekten annimmt. Ich hab Boris ein paar mal getroffen. Hätte ich nur gewusst, dass er Vaginas aus Latex produziert! Das nächste Mal muss ich das Thema unbedingt anschneiden.
Boris Hoppek. Anonymous latex pussy. aus der Serie: Photos showing women with problems or just being beautiful. 2011
TIPP: Im Rahmen des Fame Festivals wird eine Reihe von internationalen KünstlerInnen eingeladen, um den öffentlichen Raum der Stadt Grottaglie in Italien zu bespielen. Die Strassen, Gassen und Gärten der Stadt stehen ihnen und ihrer Entfaltung zur freien Verfügung. Das ganze Festival wird von einem Mann (und seinen Eltern) kuratiert und gesponsert.